Die Ruhl TecConsult GmbH setzt seit Juli 2020 mit Ihrem Joint-Venture-Partner Zeytuno GmbH ein zukunftsweisendes Innovationsprojekt zur Digitalisierung des Anlagenbaus um. Der Einsatz digitaler Lösungen in der Baubranche hilft dabei, die Flexibilität sowie die Qualitätssicherung zu erhöhen und gleichzeitig Fachkräfte zu entlasten:
Im Rahmen des Technologieförderungsprogramms InnoTop des Wirtschaftsministeriums, welches durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mitfinanziert wird, bewilligte die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz (ISB) die Zuschussförderung für die Entwicklung einer Software , welche eine vollständige Arbeitsaufgabendokumentation auf einer Baustelle ermöglicht. Zielweisend ist hierbei der sogenannte BIM-Standard (Building Information Modeling, welcher ermöglicht 3-dimensionalen Planungsinhalten Bauteil- und Montageinformationen zuzuordnen. Hierfür sollen die notwendigen Montagedetails in 3D-Form aufbereitet und automatisch jedem Mitarbeiter über mobile Endgeräte mit entsprechenden Montageinformationen zur Verfügung gestellt werden. Damit wird das übergeordnete Ziel der Fehlerreduzierung, da nun allen Projektbeteiligten über die Abläufe sowie Umsetzungen des Vorhabens lückenlos informiert sind, verfolgt. Durch den neu zu entwickelnden Informationsfluss wird sich auch den multilingualen Herausforderungen auf Baustellen gewidmet. So sollen alle Beschäftigten einen mehrsprachigen Zugang zur Software erhalten und damit Sprachbarrieren digital überwunden werden.
Zitat Michael Ruhl:
“Mit dem Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird in festgefahrene Prozesse eingegriffen und neue kooperative Workflows etabliert. Während häufig in der Industrie vom Entwicklungsstand 4.0 ausgegangen wird, agiert die Auftragsfertigung im Bau noch in manuellen, rückständigen Prozessen. Dies führt hinsichtlich der Prozesseffizienz zu erheblichen Fehlerkosten und Terminverzügen. Es ist daher auch in dieser Branche notwendig umzudenken und Abläufe intelligent mit der Informations- und Kommunikationstechnologie zu vernetzen. Auf diesem Wege werden Fortschritte hinsichtlich der Fertigungsqualität, Ressourcenschonung, Integration fremdsprachlicher Fachkräfte und zeitlicher Effizienz erzielt.”
Zitat Shahin Shafi:
“Die Effizienz der Bauindustrie betrachtet bereits in Bezug auf ressourcenschonendes Baumaterial, zielgenaue BIM-Planungen und innovative Gebäudekonzepte, wegweisende Neuerungen im Hinblick auf das Bauen von morgen. Ich bin der Überzeugung, dass durch Aufgreifen und Verfügbarmachen der bisher unerschlossenen Effizienzpotentiale in der Auftragsfertigung, Chancen für effektivere Prozesse und Kompetenzsteigerungen des Personals auf Baustellen entstehen. So können die durch Informationsverlust und Kommunikationsbarrieren verursachten Fehlerkosten, mit Hilfe der optimierten Arbeitsverfahren in vorantreibendes Moment der Montagekräfte gewandelt werden. Bei fast 21 Milliarden Euro Fehlerkosten, welche die Bauindustrie im Jahr 2019 verzeichnen musste (Quelle: BauInfo Consult, August 2020), stellen ganzheitliche Optimierungen daher eine Voraussetzung für nachhaltiges Bauen der Zukunft dar.”